Scrinium Classical Antiquity

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  • Petrons Satyricon und François Nodot (ca. 1650 - ca. 1710). Ein Beitrag zur Geschichte literarischer Falschungen. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz / Franz Steiner Verlag, Stuttgart, 1987. 117p. Sewn. Lower part p.37/38 with stain and small hole, causing no damage to text. Series: Abhandlungen der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse, Jahrgang 1987, Nr. 15. ‘Die Entdeckung des ‘Codex Tragurensis’ hatte in den Jahren nach 1664 in der regen Diskussion über die Authentizität des Fundes, die Hoffnung und den Wunsch aufkeimen lassen, doch noch eines Tages das gesamte ‘Satyricon’ des Perron wieder aufzufinden, von dem bisher nur die ‘Cent Trimalchionis’ als gesichert überliefert gegolten hatte. Mitten in der Zeit der gerinnenden ‘Querelle des Anciens et des Modernes’ also schrieb nun einer der Übersetzer des ‘Satyricon’. Pierre Linage de Vauciennes, zu seinem Privatvergnügen ein Supplement ganz im Stile des Perron, mit dem er die Originalbruchstücke des ‘Satyricon’ zu einer lesbaren Geschichte verband. Ein alter Bekannter von ihm, der in Sachen libertiner Literatur auch nicht ganz unbefleckte Nicolas Chorirr, der Autor des libertinen Klassikers ‘Aloysiae Sigae’ (ca. 1660), muß, wenn er nicht sogar ‘mutgebastelt’ hat, bei seinem Parisaufenthalt gerade zum Entstehungszeitpunkt dieser, wie sie später heißen ‘Belgrader Fragmente’ 1672/73 von diesem Text erfahren und eine Kopie mit nach Grenoble genommen haben. Dort wird er, da er sich in großer Geldnot befand, keine Möglichkeit ungenutzt gelassen haben, dieses Manuskript finanziell zu verwerten, ohne selbst damit kompromittiert zu werden. Der Grenoble ‘Général des vivres’, François Nodot, der als verantwortlicher Logistikoffizier der Italienkampagne Ludwig XIV. sicher nicht umbetucht war, aber eher nach literarischen Ruhm als nach materiellem Reichtum trachtete, springt ihm dabei sicherlich zu Seite, veranlasst die Veröffentlichung und besorgt die Übersetzung des ersten vollständigen des ‘Belgrader’ Perron in dem naiven Glauben, wirklich einen großen Fund gemacht zu haben. Soweit die extrem verkürzte Entstehungsgeschichte dieser in Frankreich lange Zeit erstaunlich wenig hinterfragten apokryphen Version des ‘Satyricons’, wie sie sich aufgrund der Hypotheses des großen Petronspezialisten des neunzehnten Jahrhunderts, J.-E. Pétrequin, mit den Verfeinerungen und Bestätigungen durch Walter Stolz nun darbietet. (…) Der große Verdienst der vorliegenden Arbeit ist es, zu’ den drei ‘écrivains obscurs’ ‘und vor allem zu Nodot beeindruckende bio- und bibliographische Feinarbeit geleistet zu haben. Dabei geht W. Stolz zu Recht immer wieder bis in entlegenste Archive, um nicht den so häufigen biographischen Überlieferungsfehlern anheim zu fallen. Fast kriminalistisch zu nennender philologischer Spürsinn läßt ihn bisher unberücksichtigte Manuskripte Nodots entdecken und Anspielungen in weit verzweigter Korrespondenzliteratur aufschlüsseln. Jedem Biographen un Bibliographen der Epoche und der Personen sei deshalb das Bändchen wärmstens zur Konsultation empfohlen.’ (HANS-CHRISTOPH HOBOHM, in: A. REESE: Europäische Hegemonie und France d’outre-mer (…), pp.280-81). From the library of the late Professor Doktor Nikolaus Himmelmann. € 21.50 (Antiquarian) ISBN: 9783515051224

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